So leben Asylbewerber in Bayern

Von: Reimo Verlag

Preis: 9,90 Euro (inkl. MwSt.)
Aus dem Buchverkauf gehen pro verkauftem Exemplar zwei Euro als Spende an die Flüchtlingshilfe.

ISBN: 978-3942867443

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„Das Leben als Asylbewerber/in in Bayern“ ist der „3. Literarische Wettbewerb“, den der Reimo-Verlag aus Aufkirchen bei Erding in den letzten Jahren ausgeschrieben hat.

Ging es in den beiden vorausgehenden literarischen Wettbewerben um die Themen „Heimat“ im Hinblick auf die 3. Startbahn des Flughafens im Erdinger Moos bzw. um die Katastrophe, die ein evtl. Supergau der „Atomkraftwerke Ohu 1 und 2“ auslösen würde, so handelt es sich diesmal um das Thema „Asyl“, das mittlerweile zu einem der Hauptthemen in der heutigen Gesellschaft und Politik geworden ist.

Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht, an meist pointierter Stelle, in Rundfunk, Fernsehen und Printmedien über die immer größer werdende Zahl der asylsuchenden Flüchtlinge aus den unterschiedlichsten Ländern berichtet wird.

Diese geballte tägliche Informationsflut dient wohl weniger der Aufklärung der BürgerInnen als vielmehr (gewollt oder ungewollt?) der Zementierung weithin verbreiteter Stammtischparolen in den Köpfen der Allgemeinheit.

Und: Diese Informationsflut macht Angst und schürt Panik!

Auch die Diskussionen in Bundes- und Landesgremien sowie auf Kreis- und Gemeindeebene, aber auch an den Stammtischen des Landes werden immer umfangreicher und schriller. Wer ist asylberechtigt? Wie soll man mit diesen Menschen, die bei uns Hilfe suchen, verfahren? Wer darf bleiben? Wer muss sofort, aber auf jeden Fall bald abgeschoben werden?

Über diese Fragen geben die Einsendungen zu unserem diesjährigen literarischen Wettbewerb keine Antwort und sollten es auch nicht.

Bei der Konzipierung des vorliegenden Themas „Das Leben der Asylbewerber/innen in Bayern“ ging es uns vielmehr darum, asylsuchende Menschen besser kennenzulernen, die alle einen weiten, entbehrungsreichen und oft lebensgefährlichen Weg hinter sich haben und ganz gewiss nicht leichten Herzens ihre angestammte Heimat und ihre Lieben verlassen, ihren Beruf und ihre ganze Existenz in ihrer Heimat aufgegeben haben.

Wie es ihnen bei uns, und hier ganz speziell in Bayern, geht, was sie fühlen, was sie empfinden und denken, welche Ängste oder auch Wünsche und Sehnsüchte sie umtreiben bzw. nicht selten in Verzweiflung und Depression geraten lassen, darum dreht sich alles bei diesem Wettbewerbsthema.

Die Jury hat drei Arbeiten von den diversen Einreichungen als die besten ausgewählt und ihre Entscheidung einstimmig getroffen. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle für das Engagement, das alle Mitglieder der Jury für diese nicht leichte Arbeit eingebracht haben!

Hierbei wurde der 1. Preis Frau Sultane Sincar zugesprochen, die selbst aus ihrer Perspektive und jahrelangen Erfahrung als Asylbewerberin im Landkreis Erding und an anderen Orten in Bayern über das Leben in Asylbewerberunterkünften berichtet. Sie lebt nun mit Mann und Kindern in der Schweiz, kann jedoch eine gewisse Bitterkeit nicht abstreifen, die ihr das Leben der letzten Jahre auf der Suche nach Anerkennung und Heimat bereitet hat. Nicht umsonst titelt sie Ihren Beitrag als „Verlorene Zeit“.

Der 2. Preis ging an Katharina Horban aus Eching, die sich bereits mit 15 Jahren als Chefredakteurin der Schülerzeitung „Camerjäger“ am Camerloher-Gymnasium Freising des Themas „Asyl in Bayern“ annahm.

Sie besuchte zur Recherche über dieses Thema für einen Artikel in ihrer Schülerzeitung eine afghanische Familie in einem Asylbewerberwohnheim in Isareck bei Moos-burg und schrieb bei der Einreichung ihres Artikels zum literarischen Wettbewerb:

„Ich erinnere mich, wie ich mich nach meinem Besuch bei den Asylbewerbern damals zu Hause sofort an den Laptop setzte und diesen Artikel schrieb. Das geschah wie im Rausch, ich brauchte gar nicht auf meine Notizen zu blicken. Denn die ganzen Emotionen, Eindrücke und Erzählungen der Familie waren noch in mir drin.“

Den 3. Preis erhielt Oberstudienrat a.D. Egon Weiss aus Maria Thalheim, Landkreis Erding, mit dem Titel „Salam aleikum“.

Herr Weiss unterrichtete bis zu seiner Pensionierung vor einigen Jahren die Fächer Katholische Religionslehre und Deutsch am Gymnasium in Markt Schwaben und hat sich in der Wochenendausgabe „Hallo Erding“ als Autor sehr lesenswerter theologischer Kommentare in der Kolumne „Religion“ einen Namen gemacht.
Egon Weiss ist zusammen mit seiner Frau Ursula äußerst tatkräftig an der Betreuung von Flüchtlingen in seiner Heimatgemeinde beteiligt, die in der Hoffnung auf Asyl in den Landkreis Erding gekommen sind. Aus diesem Blickwinkel, nämlich dem des Helfers und Betreuers, ist sein Beitrag verfasst, der auch anschaulich zeigt, mit welchen Schwierigkeiten und Problemen auf der einen Seite natürlich die Asylbewerber, auf der anderen Seite aber auch die Helfer zu kämpfen haben. Ein langer Atem und sich nicht entmutigen zu lassen, ist hier angesagt.

Von Anfang an war von Seiten des Reimo-Verlags geplant, die drei besten Beiträge des Wettbewerbs als Anthologie und damit als Buch herauszugeben, um damit den Lesern und hoffentlich einer breiten Öffentlichkeit das wirkliche Leben von Asylbewerbern in Bayern näher zu bringen und damit zum besseren Verständnis des Schicksals dieser sicher nicht ohne Not aus Ihrer Heimat Geflohenen beizutragen. Denn man kann einander am ehesten freundlich und verständnisvoll begegnen, wenn man sich näher kennen lernt.
Und noch etwas darf nicht vergessen werden: Keiner von uns kann etwas dafür, wo er geboren wird, in welcher Familie er aufwächst, welche Hautfarbe er hat und aus welchem Milieu er kommt. Jeder von uns könnte auch Flüchtling und Asylbewerber sein. Dass wir es nicht sind, ist nicht unser Verdienst, sondern allein Zufall oder Glück, je nach dem, wie man es nennen mag.

Die Gewinnerin des 1. Preises erhält wie die beiden anderen Preisträger zwei Exemplare der Anthologie. Zusätzlich wird ihr jedoch noch die kostenlose Veröffentlichung eines noch von ihr zu schreibenden Buches vom Reimo-Verlag ermöglicht und finanziert. An Stoff dürfte es ihr wohl nicht fehlen.

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